Die Hauptstadtregion hat sich zu einem der wichtigsten Standorte für Technologie und Künstliche Intelligenz (KI) entwickelt. Das zeigt eine aktuelle Auswertung, die das berufliche Netzwerk Linkedin gemeinsam mit der Berliner Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe sowie den Wirtschaftsförderungen aus Berlin und Brandenburg, der IHK Berlin und der Technologiestiftung Berlin durchgeführt hat.
Die Studie betrachtet insgesamt 727.000 Linkedin-Mitglieder in der Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg.
Knapp 50 Prozent der 727.000 LinkedIn Mitglieder in der Hauptstadtregion verfügen über digitale Fach- und Anwendungskompetenzen. Drei Prozent davon (ca. 8.000) sind KI-Fachkräfte, von denen sogar über ein Drittel angeben, auch in Berlin ausgebildet worden zu sein. Bei der Geschlechteraufteilung zeigt sich allerdings ein Ungleichgewicht. Frauen machen nur 37 Prozent der Arbeitnehmer mit Digitalkompetenzen aus. Im Bereich KI sind es sogar nur 16 Prozent.
47 Prozent aller LinkedIn Mitglieder in Berlin geben eine Form der Digitalkompetenz an – genauso viele wie in München. Während Berlin mit 42 Prozent an Anwendungskompetenzen führend ist, liegt München im Bereich der Fachkompetenzen mit 35 Prozent einen Prozentpunkt vor Berlin. Nach Berlin und München sind Hamburg (42 Prozent), Frankfurt (41 Prozent) und Stuttgart (39 Prozent) die Städte mit dem größten Anteil an digital geschulten Fachkräften.
Die Nachfrage nach digitalen Kompetenzen ist in Berlin seit 2016 um 20 Prozent gestiegen. Während 2016 noch 52 Prozent aller Mitglieder, die den Job gewechselt haben, über digitale Kompetenzen verfügten, waren es 2018 schon 62 Prozent. Das liegt auch daran, dass die am stärksten wachsenden Arbeitgeber (nach Zahl der Angestellten) aus dem Tech-Bereich kommen. Die Top 5 sind Zalando, N26, Wayfair, Auto1 und Delivery Hero. Softwareingenieur ist der am stärksten gefragte Jobtitel in Berlin.
In Deutschland arbeiten laut der LinkedIn-Auswertung 45.000 KI-Fachkräfte. 18 Prozent davon arbeiten in Berlin, nur München beschäftigt mit 19 Prozent mehr KI-ler. Frankfurt folgt mit 10 Prozent dahinter. Der Anteil dürfte sich in Berlin zudem perspektivisch verbessern, denn die zweitgrößte Branche, in der KI-Fachkräfte tätig sind, ist „Bildung und Forschung“ mit 20 Prozent hinter „Software und IT-Dienstleistungen“ (50 Prozent).
Dazu kommt, dass mit 38 Prozent mehr als ein Drittel der KI-Fachkräfte auch in Berlin ausgebildet wurden. Neben den Universitäten sorgen auch private Institute wie das Hasso-Plattner-Institut und die CODE University für den KI-Nachwuchs in der Hauptstadtregion. Die Liste zeigt auch, dass KI nicht mehr nur aus der Informatik oder Mathematik kommt – die UdK findet sich ebenfalls in der Liste wieder. Die Ergebnisse zeigen zudem, dass KI ein internationaler Bereich ist: 37 Prozent der Berliner KI-Fachkräfte haben ihren Abschluss im Ausland erworben. Die restlichen 24 Prozent kommen von anderen deutschen Standorten.