Der jetzt im Juli 2021 bewilligte Antrag treibt die Digitalisierung massiv voran. Potsdam will die Chancen der Digitalisierung für die Daseinsvorsorge nutzen, dem Klimawandel entgegenwirken und Beteiligungsmöglichkeiten ausbauen. Das Förderprogramm sieht zunächst eine einjährige Strategiephase vor. Ein Projektteam soll innerhalb dieses Jahres eine Smart-City-Strategie erarbeiten. Zudem soll im Herbst ein Digitalisierungsrat einberufen werden. Gemeinsam mit den Potsdamerinnen und Potsdamern, Expertinnen und Experten sowie den Stadtverordneten ist geplant, die Prinzipien der digitalen Stadt zu diskutieren, die Rolle der Kommune in der digitalen Daseinsvorsorge zu definieren und Projekte mit Partnern anzuschieben. Wirtschaft und Wissenschaft kommt dabei eine zentrale Rolle zu. Innovative Unternehmen sind Motoren des Wandels und können die Maßnahmen anstoßen, vorbereiten und umsetzen.
"Der gemeinsame Erfolg unterstreicht das große Potenzial des Standorts Potsdam. Ohne Ihre Mitwirkung in den verschiedenen Treffen, Ihre Ideen für den Antrag und die Letter of Intents wäre diese Bewerbung nicht möglich gewesen."
Oberbürgermeister Mike Schubert
in einer ersten Stellungnahme, in der er den Kooperationspartnern dankte
Rolle der WFBB
Proaktiv hatte deshalb die Wirtschaftsförderung Brandenburg (WFBB) bei einem Treffen mit Oberbürgermeister Schubert bereits im Februar 2020 ihre Unterstützung bei einer möglichen Bewerbung Potsdams Anfang 2021 angeboten. Daraufhin folgten Gespräche mit den Stadtwerken, dem Oberbürgermeisterbüro und verwaltungsintern gemeinsam mit Fachbereichen der Geschäftsbereiche 4 und 5, in denen auch die DigitalAgentur Brandenburg (DABB) eine wichtige Rolle spielte. Herzstück der Bewerbung waren viele Abstimmungstermine des Oberbürgermeisterbüros mit WFBB und DABB sowie der gemeinsam organisierte „Smart City Prozess Potsdam“ mit der Veranstaltungsreihe Impulskreis „Wirtschaft & Wissenschaft“, an dem u.a. das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK), das Hasso-Plattner-Institut (HPI), die Bundesstiftung Baukultur, u.v.a teilnehmen, darunter alle Hochschulen und viele Forschungseinrichtungen der Stadt sowie der Potsdam Science Park, die IHK und Branchennetzwerke wie GEOkomm und Silicon Sanssouci. „Das ist konkreter Transfer und effiziente Netzwerkarbeit, wie wir es als Clusterer gelernt haben“, so Till Meyer, Koordinator Digitalisierung / Smart Country anlässlich des letzten Impulskreis-Treffens am 23. Juni. Durch WFBB und DABB gelang es, weitere wichtige Mitstreiter für die Bewerbung zu gewinnen, beispielsweise die Unternehmen Bable, DB Smart City, Creative Climate Cities u.v.a., sowie die Idee eines PotsdamLabs auszuarbeiten.
Brandenburg mit 4 Modellkommunen
Auch der Aspekt der Stadt-Land-Vernetzung spielte durch das WFBB-Dachformat „Smart Country Brandenburg“ von Anfang an eine entscheidende Rolle. Digitalisierung und ländlicher Raum sind die Stichworte dieser strategischen Regional- und Standortentwicklung. Oberbürgermeister Schubert betonte die Bedeutung der interkommunalen Zusammenarbeit mit der Modellkommune Bad Belzig und Wiesenburg sowie dem Landkreis Potsdam-Mittelmark, der eine von sieben deutschen Smarten Land.Regionen des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) ist. Aber auch Brandenburg (Stadt) wurde als Kooperationspartner gewonnen. Bereits ausgezeichnet sind Cottbus in der 1. Förderstaffel 2019, dann Bad Belzig und Wiesenburg in der 2. Förderstaffel 2020 – zeitgleich mit der Auszeichnung Berlins als Smart City Modellkommune. Neben der Landeshauptstadt wurde jetzt in der 3. Förderstaffel auch Guben prämiert. Die Stadt an der Neiße stellt den Strukturwandel, die Gefahrenabwehr und die Zusammenarbeit von Guben und Gubin als Euromodellstadt in den Fokus. Neben den Modellkommunen und -regionen gibt es viele weitere digitale Orte und Projekte in Brandenburg, die teilweise auch Förderung bspw. im Rahmen des Programms Region gestalten (BMI) erhalten.
Zusammenarbeit in der Hauptstadtregion
„Smart City meets Smart Country“ heißt das Dialogformat von Berlin Partner und Wirtschaftsförderung Brandenburg, um die Akteure miteinander zu vernetzen. Denn großer Gewinn entsteht durch die Zusammenarbeit zwischen Berlin und Brandenburg. Durch die gemeinsame Innovationsstrategie und die länderübergreifenden Cluster ist klar: Die Verflechtung und Interaktion ist Erfolgsfaktor und Alleinstellungsmerkmal zugleich, erhöht die Voraussetzungen für eine positive Standortentwicklung, motiviert Gründerinnen und Gründer und trägt zur Sichtbarkeit der Innovationsregion bei. „Ein Thema, das wir auch bei der kommenden Smart Country Convention des Bitkom im Herbst offensiv präsentieren wollen“, so Till Meyer. „Schon beim letzten Mal sorgte Smart Country Brandenburg für Aufmerksamkeit bei den anderen Bundesländern.“