Realitäten der Zukunft
Unsere Wahrnehmung der Umwelt wird gegenwärtig bereits stark beeinflusst durch computergestützte Erweiterungen. Obwohl der Hype in der breiten Öffentlichkeit etwas abgeklungen ist, stoßen interaktiv-immersive Technologien noch immer auf starkes Interesse. Besonders auch die rasante Entwicklung von Hard- wie Software trägt dazu bei. Das Potenzial von VR/AR/XR ist sowohl für B2B- als auch B2C-Anwendungen bei weitem noch nicht ausgeschöpft.
Wenn Realität und digitale Welt verschmelzen
Konzepte oder Technologien von Augmented, Virtual und Mixed Reality, die sich auf real und virtuell kombinierte Umgebungen beziehen, werden unter dem Oberbegriff "Extended Reality" (XR) zusammengefasst.
Über verschiedene Endgeräte, wie VR-Brillen, Smartphones, Tablets, Smart Glasses usw., tauchen Nutzer*innen in erweiterte und neu geschaffenen Realitäten ein. Mittels XR wird angestrebt, eine ortsunabhängige Erfahrung von Interaktion und Immersion zu schaffen, bei der eine erweiterte bzw. eine andere Realität der menschlichen Wahrnehmung suggeriert wird. Durch Simulationen und Visualisierungen wird ein Zugang zu Orten, Handlungsweisen und Erfahrungen eröffnet, die vorher nicht oder nur erschwert möglich oder zu gefährlich waren. Die Vorteile von XR sind überzeugend:
- Intuitive Bedienung
- Schnelle Vermittlung von Inhalten
- Komplexität durch Transparenz aufbrechen
- Abstraktes Expertenwissen zugänglich machen
- Einüben von technischen wie sozialen Ausnahmesituationen
- Erfahrbare Simulation von komplexen Situationen und Projekten
XR - Wachstumsmarkt der Mensch-Technik-Interaktion
Gegenwärtig ermöglicht XR bereits effiziente, nachhaltige Lösungen und innovative Anwendungsszenarien. Als emergente Technologie durchläuft XR eine konstante Weiterentwicklung, insbesondere vor dem Hintergrund der Entwicklung einer beeindruckenden wie rasanten Software- und Hardwareoptimierung und der Einführung kleinerer und komfortablerer Geräte.
XR-Anwendungen erfahren aktuell eine neue Dynamik durch die Einbindung von Technologien wie Künstliche Intelligenz, Internet der Dinge (IoT) und insbesondere 5G-Infrastrukturen für optimierte Echtzeit-Lösungen. Auch branchenintern werden sich spannende Entwicklungen zeigen. Unter anderem Standardisierungen, Interoperabilität, Datensicherheit, die Einbindung von Sensordaten und die Entwicklung neuer Plattformen werden die nächsten Jahre der XR-Branche stark prägen.
Technologie quer gedacht
Üblicherweise wird XR stark mit dem Games-Bereich assoziiert. Tatsächlich liegt ein stark entwickelter Anwendungsbereich ebenso im Bereich der medizinischen & pharmazeutischen Industrie. 3D-Simulationen sind von großem Mehrwert bei der Operationsplanung, der Ausbildung medizinischen Fachpersonals, für die Reha und finden Einsatz in der Therapie. Eine Disruption durch XR-Technologien ist auch vermehrt im Themenfeld Mensch-Technik-Interaktion zu sehen.
Schon jetzt gibt es innovative, überzeugende XR-Lösungen in folgenden Anwendungsfeldern, die eine steigende Akzeptanz erfahren:
- Industrie 4.0: Logistik, Anlagenplanung, Robotik und smarte Assistenzsysteme für die (Fern)Wartung
- Organisationsentwicklung: Virtuelle Konferenz- & Kollaborationssysteme, Aus- und Weiterbildung sowohl manuell als auch Softskills wie mit Hilfe von Diversity & Inclusion Trainings
- Kreativwirtschaft: Film, Konzerte, Kunst, Prototyping/ Designprozesse, Journalismus
- Handel: Vertrieb, Marketing
Als Querschnittsbranche umfasst die XR-Akteurslandschaft eine Vielzahl an diversen Unternehmen, Freelancer*innen, StartUps und Forschungsinstitutionen.
Als Medienstandort ist die Hauptstadtregion in seiner narrativen Kompetenz und Content Produktion historisch gewachsen. Gleichzeitig kann sie durch die starke Tech-StartUp-Szene zusammen mit einem exzellenten Netzwerk an Forschungsinstitutionen eine hervorragende Expertise im Bereich Software-Entwicklung vorweisen.
Forschung und Entwicklung zu XR wird vorangetrieben durch renommierte Institute (Fraunhofer und Max Planck), über praxisnahe Hochschulen (HTW und Beuth Hochschule) und Universitäten (Technische Universität, Freie Universität und Charité Berlin) sowie insbesondere in der Zusammenarbeit mit Großunternehmen und KMUs.
Auch Ausgründungen aus der Wissenschaft treiben den Transfer in die Wirtschaft stetig voran. Weitere Treiber dieses Austauschs sind unter anderem der Virtual Reality Verein Berlin-Brandenburg e.V. (VRBB), das Unternehmensbündnis MR4B (Mixed Reality for Business) oder auch der Virtual Reality Business Club.
Die Dynamik der XR-Szene zeichnet sich unter anderem in der Vielzahl der VR/AR-Meetups in Berlin aus, wie dem VR BLN Meetup oder der AWE Nite. Aber auch jährlich stattfindende Veranstaltungen, wie die VR NOW Awards oder der EFM VR NOW Summit im Rahmen der Berlinale, sorgen für einen regen fachlichen Austausch.
Abseits von diesen wiederkehrenden Netzwerkveranstaltungen finden viele weitere Aktivitäten statt - wie die Digital Dip XR Reihe von Berlin Partner und dem Virtual Reality Berlin Brandenburg e.V. (VRBB), die Best Practice Talks des VR Business Clubs oder auch mehr und mehr branchenspezifische Aktivitäten in den Anwenderbereichen.
Sie haben die Qual der Wahl – an Netzwerkmöglichkeiten scheitert es nicht!
Die Themenfelder für Forschungs- und Entwicklungsprojekte sind im XR-Innovationsfeld vielzählig wie vielfältig!
Bereits historisch stark gewachsen sind der Gaming-Bereich und die narrative Kompetenz der Hauptstadtregion. Die Dynamik von aktuellen Projekten und Konsortien entfaltet sich besonders stark in den Bereichen der Qualifizierung und Wissensvermittlung – für die Medizin, die Industrie und im öffentlichen Raum. Aber auch der Tourismus und die Kreativwirtschaft mit den Berliner Museen, Konzerthäusern, Galerien, Clubs und Künstlern ist vorne dabei, wenn es darum geht, das Zusammenspiel von virtuellen und realen Lebensräumen zu gestalten.
Fokus: Mensch-Technik-Interaktionen
Spannend zu verfolgen sind hier beispielsweise Konsortien wie das Mixed Reality for Business (MR4B) Bündnis mit etwa 60 regionalen Partnern zum Thema Mixed Reality und Künstliche Intelligenz, das den industriellen, kleinen und mittleren Unternehmen als Kompetenznetzwerk für Forschung und Umsetzung beiseite steht. Auch sind die Projekte des Berliner Konzerthauses zusammen mit der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) zu nennen, die klassische Musik in VR neu erleben lassen. Nicht zuletzt ist das Human VR Lab der Beuth Hochschule hervorzuheben, das als Versuchsraum für Forschung und Wirtschaft agiert.
Die Kombination aus geisteswissenschaftlichen und technologisch fokussierten Forschungseinrichtungen, Tech-Entwicklern, Kreativen und industriellen sowie öffentlichen Anwendern führt zu einem spannenden Pool an möglichen Konsortialpartnern in Berlin-Brandenburg.
Wir unterstützen gerne bei Projekt- und Konsortieninitiierungen, Partnervernetzung und begleiten langfristig.